„Soll zum Schutz der Kärntner Natur (einschließlich des Landschaftsbildes) die Errichtung weiterer Windkraftanlagen (Windräder, Anmerkung) auf Bergen und Almen in Kärnten landesgesetzlich verboten werden?“ – So lautete die Frage bei der Volksbefragung zur Windkraft in Kärnten. Dabei hat die Mehrheit der Befragten für ein Windradverbot gestimmt. Das Ergebnis fiel mit 51,55 zu 48,45 Prozent sehr knapp aus. Die Wahlbeteiligung lag nur bei 34,88 Prozent. Konkret stimmten 76.527 Personen für ein Verbot, 71.935 waren dagegen, hieß es vom Land Kärnten.
Und nachdem nun Windräder aufgrund ihres „verheerenden ästhetischen Einflusses auf die Landschaft“ verboten werden, wird das Land Kärnten nun konsequenter Weise beschließen, auch andere störende Elemente aus der Natur zu verbannen. Strommasten? Weg damit! Straßenlaternen? Ein Graus für den Nachthimmel – sie müssen verschwinden! Seilbahnen? Diese monströsen Kabelgebilde, die den Blick auf die idyllischen Berge trüben, werden abgebaut. Die Kärntner Landesregierung spricht von einem „historischen Schritt“ hin zu einer „optisch makellosen Heimat“.
Retroschick durch #KärntenPur mit ohne Windrädern
„Wir wollen ein Kärnten, wie es unsere Ahnen gesehen haben: ohne störende Technik, ohne moderne Ablenkungen, einfach pur“, erklärt der zuständige Landesrat. „Unsere Landschaft ist unser Kapital“, so der hochrangige Politiker weiter, „und Strommasten verschandeln den Horizont genauso wie Windräder. Deshalb werden wir Kärnten bis 2030 strommastfrei machen.“ Auf die Frage, wie man dann den Strom ins Tal bringen wolle, lächelte er verschmitzt und verwies auf „innovative Technologien“ wie Esel mit Solarpaneelen auf dem Rücken.
Touristen und -innen dürfen sich schon jetzt auf eine neue Art von Abenteuerurlaub freuen. Nachts wird es stockdunkel, sodass man die Milchstraße in voller Pracht bewundern kann. Und wer in den Bergen unterwegs ist, darf sich auf schweißtreibende Wanderungen freuen, denn ohne Seilbahnen bleibt nur der Fußmarsch. Diesbezüglich eine leichte Entwarnung: Wieder hinunter ist der Weg nicht mehr ganz so anstrengend.
Kärnten geht seinen Weg mit einer Konsequenz, die ihresgleichen sucht. Während andere Regionen auf moderne Technologie setzen, beweist dieses Bundesland: Fortschritt wird überschätzt und überbewertet! Ob es in Zukunft vielleicht auch ein Verbot für Handyempfang und WLAN gibt? Die Landesregierung zeigt sich optimistisch: „Kärnten wird ein Ort der Entschleunigung. Wer braucht schon Internet, wenn er sich mit Kuhglocken von Tal zu Tal verständigen kann?“

So viel Konsequenz ist fast bewundernswert. Bleibt nur eine Frage offen: Wie lange dauert es, bis auch die Kärntner selbst das Land verlassen – der Ästhetik zuliebe?
K2 – wir rotieren wie ein Windrad. Vor Fassungslosigkeit.
(Bilder: AdobeStock)