»Make School Great Again!“– So würde das Motto prangern, vermutlich in sieben Meter hohen goldenen Buchstaben über dem Eingang des Gymnasiums, wäre (ein Typ wie) Donald Trump Direktor dieser Bildungseinrichtung. Doch was würde sich konkret ändern, wenn SleepyDon die Zügel in einer Schule in beispielsweise Wien-Favoriten in die Hand nehmen würde? Wir blicken auf sehr wahrscheinliche Szenarien:

„MSGA – Make School Great Again!“

Das bisherige, eher unscheinbare Schulmotto der neuen „Trump High“ wird durch ein bombastisches „Make School Great Again!“ ersetzt. Natürlich prangt dieses Slogan auf riesigen Bannern an der Fassade, die bei jedem Schülerkongress feierlich enthüllt werden – obwohl sie längst bekannt sind. Und der Eingangsbereich bekäme einen riesigen Brunnen mit einer Statue von Trump – mit einem Buch in der einen Hand und einem Handy in der anderen, für die wichtigen Tweets.

Schulbudget

Ein Großteil des Budgets ginge in den Bau eines riesigen „Trump Towers“ auf dem Schulgelände. Dieser würde eine goldene Fassade, mindestens fünf exklusive Direktorenetagen und selbstverständlich eine Fast-Food-Lounge beinhalten. Highlight wäre das 690m2 große Direktorenzimmer inkl. vergoldetem Schreibtischstuhl mit eingraviertem „Donald Trump Gymnasium“ – natürlich gesponsert von einem privatwirtschaftlichen Partner, der seinen rechten Arm nicht unter Kontrolle hat (inkl. seiner damit verbundenen geistigen Kapazitäten). Der Rest des Budgets? „Wir brauchen keinen Kunstunterricht. Aber schaut euch unseren Golfplatz an – fantastisch, oder?“

Notensystem: Jeder ist ein Gewinner

Die Benotung erfolgt nicht mehr durch Tests, Schularbeiten, Mitarbeit und dergleichen, sondern durch wöchentliche Schülerabstimmungen auf der schuleigenen Social-Media-Plattform „Truth Classroom“. Wer die meisten Likes hat, bekommt automatisch ein „Sehr Gut“. Wobei: Das Notensystem würde Direktor Trump natürlich auch gleich vereinfachen:

  • „A+ (Tremendous!)“,
  • „B (Not Bad)“,
  • „F (Fake Grade)“ – aber nur für Schüler, die es „nicht verdient haben“, sprich jene, die noch nicht remigriert wurden.

Er würde betonen: „In meiner Schule hat niemand schlechte Noten, weil alle, die hier sind, bereits großartig sind – dank mir!“

Social Media als Pflichtfach

Neben Mathe, Deutsch und Englisch gäbe es ein neues Hauptfach: Social-Media à la DT. Unterrichtsinhalte? X (formally loved as Twitter)-Tiraden, Hashtag-Kriege und der richtige Einsatz von Caps Lock. Eine Schularbeit könnte so aussehen: „Schreibe einen Tweet, der deine Meinung zu den Hausaufgaben in maximal 280 Zeichen kundtut.“ Schulbücher und Hefte wären Schnee von gestern. Stattdessen würden alle Schüler verpflichtet, ihre Hausübungen auf Truth Classroom zu posten, damit „jeder sehen kann, wie großartig sie sind“.

Likes zählen selbstverständlich zur Endnote.

Weitere Schulfächer nach der DT-Logik

    • Geografie wird umbenannt in „Best Places of the World (Mostly America)“.
    • Geschichte konzentriert sich ausschließlich auf die „goldene Ära großer Männer“ – und beleuchtet die Jahre 2017-2021 sowie 2025ff.
    • Rhetorik wird zur Pflichtveranstaltung, in der Schüler lernen, „die besten Worte“ zu nutzen – ohne jemals konkrete Aussagen zu treffen.
    • Schließlich gäbe es ein neues Pflichtfach: „Branding und große Versprechen machen„. Jede Woche müssen die Schüler eine Rede halten, in der sie sich selbst als die besten Schüler aller Zeiten verkaufen – völlig unabhängig von den Fakten.

    Pausenhof als Mauerzone

    „Wir bauen eine Mauer – und die anderen Schulen werden dafür zahlen!“ Der Pausenhof, künftig „Trump-Plaza“ genannt, würde von einer beeindruckenden Mauer umgeben sein, um die Schüler vor den „schlechten Einflüssen“ der umliegenden Bezirke zu schützen. Ein als Schulwart getarnter Grenzp(f)osten entscheidet, wer eintreten darf – natürlich nur mit „exzellentem Benehmen und vielversprechenden Zukunftsplänen“. Die Schüler dürften sich nur in Zonen aufhalten, die nach Wohlstandsklassen aufgeteilt sind. Wer gute Beziehungen zur Direktion hat, bekommt den „Luxury Area“-Zugang – inklusive goldener Sitzbänke.

    Sportfest – Die Trump-Games

    Sportfeste wären eine Kombination aus Golfturnieren, Schönheitswettbewerben und „Wrestling gegen Fake News.“ Der Schulsportplatz würde in einen Mini-Golfplatz umgewandelt, auf dem jedes Loch mit kleinen Trump-Flaggen dekoriert wäre. Der Gewinner? Natürlich schon vorher festgelegt: Trump selbst.

    Elternsprechtag – Live auf Pay-Per-View

    Elternsprechtage würden zu spektakulären Medienevents: Trump auf der Bühne, strahlend in einem maßgeschneiderten Anzug, mit PowerPoint-Präsentationen voller Superlativen. Natürlich liegt der Fokus auf den „Erfolgen“ des Direktors, nicht auf den Schülern. „Niemand macht einen besseren Elternsprechtag als ich, glauben sie mir. Ihre Kinder sind unglaublich, weil sie auf meine Schule gehen.“

    Das Lehrerpersonal

    Die Lehrer würden nicht nach pädagogischer Eignung eingestellt, sondern »ausschließlich« nach Loyalität. Wer Trump nicht genug lobt, wird sofort ersetzt – vermutlich durch Reality-TV-Stars. Lehrer, die Kritik äußern, würden umgehend als „schlechteste Lehrer der Geschichte“ entlassen.

    Schulpolitik: Disziplin und Fake News

    Die neue Schulordnung verbietet das Verbreiten von „Fake News“. Jeder Schüler, der behauptet, dass die Hausaufgaben zu schwer seien, wird zur „Untersuchungskommission für Ehrlichkeit“ geschickt. Und bei erneutem Verstoß der Schule bzw. gleich des Landes verwiesen.

    Die tägliche „Winning“-Ansprache

    Jeden Morgen um 7:45 Uhr gibt es eine Durchsage von Direktor Trump: „Guten Morgen, Schüler. Wir sind die beste Schule im Bezirk, in der Stadt, im ganzen Land. Wir sind die beste Schule überhaupt. Niemand macht Schule besser als wir. Ich habe es mir selbst bestätigt. Niemand hat je eine Schule so erfolgreich geführt wie ich.“

    Gemälde von Donald Trump inmitten eines opulenten Blumenstraußes, Stichwort Make School Great Again.
(c) Pixabay.com
    Natürlich würden auch im gesamten Schulgebäude Gemälde von Direktor Trump hängen.

    Fazit

    Während einige DT-Fanboys und -girls mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beeindruckt wären von der „visionären Führung“ (und der Möglichkeit, dass ihre Kinder mit „Tremendous“-Zeugnissen angeben könnten), würden andere vermutlich fluchtartig das Bundesland wechseln.

    Aber eines ist sicher: Langweilig wäre es unter Trump als Direktor ganz sicher nicht.

    (Bilder: Pixabay.com)

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