Und es geschah, was niemand für möglich gehalten hätte – Elon Musk, der visionäre Unternehmer, der die Menschheit ins Weltall ((und hoffentlich sich selbst asap auf den Mars) schickt und uns alle eines besseren Lebens mit Tesla und Neuralink verspricht, hat die Aktienkurse seines eigenen Unternehmens mit einer Präzision in den Abgrund gesteuert, die nur ein wahres Genie der Chaos-Theorie zustande bringen kann. Es war das Tesla-Kettensägenmassaker, ein Meisterwerk der Inkompetenz, das selbst die absurdesten Hollywood-Drehbücher alt aussehen lässt.

Höhepunkt dieser bisher noch nie dagewesenen Freakshow: Donny´s Auto-Mart vor dem Weißen Haus mit Donald »Donny« Trump, der als selbsternannter Deal-Gott die Tesla-Verkaufsshow übernahm, während die Aktie ins Bodenlose stürzte. Und wie es sich für ein echtes Event eines ehemaligen Reality-TV-Star gehört, war es eine perfekt choreografierte Mischung aus Größenwahn, Peinlichkeit und wirtschaftlichem Totalschaden – live und in Farbe.

„Tesla ist jetzt das patriotischste Auto der Welt!“ – oder auch nicht

Die Show begann mit einer aufwendig inszenierten Rede, in der Trump vor einer blank polierten Tesla-Kulisse stand – die so patriotisch arrangiert war, dass selbst ein McDonald’s mit USA-Thema daneben wie ein Symbol der Zurückhaltung gewirkt hätte. Unter lautem Applaus seines treuesten Anhängers (Anmerkung: Elmo himself) erklärte Trump feierlich, dass Tesla jetzt „die amerikanischste Firma überhaupt“ sei.

Und dann kam der Moment, auf den alle gewartet hatten: die Verkündung, dass er persönlich einen Tesla kaufen werde, um die Firma vor „den linken Eliten, Fake-News-Medien und radikalen Windrad-Lobbyisten“ zu retten. Es folgte der ikonische Satz: „I make Tesla great again!“

Die Konsequenzen: Die Börse reagierte mit der Grazie eines Tieres, das gerade von einem Zirkuszauberer zum Mittagessen eingeladen wurde. Die Tesla-Aktien nahmen einen Sturzflug, der sie schneller den Abhang hinunter schickte als eine Rakete mit leerem Treibstoff auf dem Weg zurück zur Erde. Elmo? Ungewöhnlich still für seine Verhältnisse – aber vielleicht hat auch nur unglücklicher Weise in diesem Moment die Ketamin-Wirkung nachgelassen. Und Donny Trump? Begeistert: „Alles Computer, wow!“

Tesla-Aktionäre: von „HODL“ zu „OH NO“ in Rekordzeit

Natürlich versuchte Musk, den Schaden zu begrenzen. In einem hastig zusammengetippten Tweet erklärte er: „Ich liebe freie Märkte. Ich liebe Meinungsfreiheit. Ich liebe Chaos. Aber ich liebe auch meine Aktionäre. Vielleicht war das ein kleines Missverständnis. LOL.“

Die Märkte beruhigte das nicht. Im Gegenteil: Der Aktienkurs taumelt weiter nach unten, während Analysten bereits mit ihren Glaskugeln herumfuchteln und sich fragen, ob Tesla jemals wieder aus dieser selbstverschuldeten Hölle herausfahren kann?

Einige hartgesottene Tesla-Fans halte zwar immer noch tapfer an ihren Anteilen fest, in der Hoffnung, dass sich die Lage stabilisieren werde. Doch als bekannt wurde, dass Trump in einem Interview mit Fox News Tesla als „perfekte Marke für echte amerikanische Patriots“ lobte, war der Punkt erreicht, an dem selbst die optimistischsten Investoren einsehen mussten: Diese Marke fährt gerade mit Höchstgeschwindigkeit gegen die Wand.

Donny´s Auto-Mart als Illustration.
(c) DAll-E/ K2
Wenn „Amtsinhaber auf Zeit“ schon ein Standbein für „die Zeit danach“ aufbauen…

Das Ende einer Ära – oder der Beginn der größten Kapitalverbrennung aller Zeiten?

Während sich der Staub der Tesla-Trump-Show langsam legte, begannen sich Wirtschaftsexperten zu fragen, was aus dem einstigen Vorzeigeunternehmen werden würde. Wird Musk die Kontrolle zurückerlangen? Wird Trump Tesla endgültig in einen fahrenden MAGA-Fanclub verwandeln? Oder wird das Unternehmen einfach so lange weiter in Flammen stehen, bis selbst die letzten E-Autobatterien ausgebrannt sind?

Wir hoffen jedenfalls auf den baldigen Marsflug. Oder zumindest bis zum Mond. One-way.

(Bilder: Pixabay.com/ K2, DAll-E/ K2)

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