Das österreichische Parlament verwandelt sich in ein Fitnessstudio mit Gratis-WLAN: Statt Sit-Ups oder Liegestütze trainieren Abgeordnete ab sofort im Modus High-Intensity-Dauerklatschen (HIDC). Laut offizieller Regierungsstudie (Quelle: „Eigeninteresse“) verbrennt man dabei bis zu 500 Kalorien pro Rede – sofern man nicht zwischendurch das Buffet aufsucht.
Während der Rest der Republik über Teuerung, Klimakrise und Korruptionssumpf schwitzt, schwitzt das Parlament künftig offiziell mit »Dauerklatschen«. Der neue Fitnesstrend soll Abgeordnete nicht nur körperlich, sondern auch geistig auf Trab halten.¹
„Endlich ein Training, das so sinnlos ist wie die Sitzungen selbst! Wir haben nämlich festgestellt, dass das rhythmische Applaudieren nicht nur die Oberarme kräftigt, sondern auch die Wadenmuskulatur stärkt – zumindest, wenn man im Stehen klatscht“, jubelte Gesundheitsministerin Korinna Schumann, bevor sie mit einem epileptischen Applaus-Stakkato beinahe die Feueralarm-Sensoren auslöste.
Laut interner Fitness-App verbrennt eine einstündige Kickl-Rede exakt 1.200 Kalorien – allerdings nur, wenn man ununterbrochen im Stehen klatscht und dabei patriotisch den Bauch einzieht.
„Das Schöne ist: Endlich können wir zeigen, dass Politik mehr ist als nur Korruption – sie ist auch Cardio. Und: Man kann gleichzeitig trainieren und so tun, als würde man zuhören“, erklärt ein ÖVP-Mandatar, während er rhythmisch den Namen des Kanzlers in die Luft klatscht. SPÖ-Abgeordnete loben das Programm ebenfalls, weil „es die Partei noch nie so synchron zum Schweigen gebracht hat“.
Regeln des neuen Programms
- ÖVP-Abgeordnete dürfen nur im Takt des Kanzler-Lächelns applaudieren.
- SPÖler klatschen kollektiv, aber ohne erkennbares Ziel.
- Die Grünen schlagen vor, statt Hände zu benutzen, biologisch abbaubare Palmwedel einzusetzen – diese dafür streng rhythmisch zum Vogelgezwitscher.
- NEOS dürfen nur schnippen, weil „Klatschen irgendwie zu populistisch klingt“.
- Die FPÖ trainiert gar nicht, da dieser „muskelzersetzenden Globalisten-Beifall nur eine linke Erfindung“ sei – außer man klatscht für einen strammen Kollegen aus den eigenen Reihen.
Ein Parlamentssprecher² behauptet sogar, das Training fördere Demokratieverständnis: „Man versteht plötzlich, wie anstrengend es ist, Zustimmung zu simulieren, ohne inhaltlich etwas beizutragen.“
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Medizinische Nebenwirkungen lassen nicht lange auf sich warten
Die Ärztekammer verzeichnet nach den ersten Trainings bereits vereinzelte Fälle von Applaus-Burnout: Symptome sind taube Handflächen, unkontrollierbare Zuckungen bei Händeschütteln und spontane Begeisterungsanfälle beim Öffnen von Türen.⁴
- Erste Fälle von Applaus-Skoliose in der dritten Sitzreihe.
- Ein Nationalratsabgeordneter erlitt einen Handflächenbänderriss, nachdem er im Eifer des Gefechts versehentlich den eigenen Nachbarn eine klatschte.
- Ein NEOS-Abgeordneter wurde bereits mit einem Doppelten Handballenbruch ins AKH eingeliefert, nachdem er beim Applaus-Sprint über die Geschäftsordnung stolperte.
- Die Ärztekammer erwägt bereits, „politisches Dauerklatschen“ als neue Berufskrankheit einzutragen – gleich neben chronischem Buffet-Koma.
Einziger Verlierer der Reform ist Parlamentspräsident Walter Rosenkranz, der mit tränenerstickter Stimme beklagte: „Die Akustik ist so laut geworden, dass man meine kulturell wertvollen Zwischenreden gar nicht mehr hört.“³
Ob die Nationalratsabgeordneten durchtrainierter werden, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Schon jetzt kursieren erste Fitness-Influencer-Videos auf TikTok – darunter ein viraler Clip, in dem ein NEOS-Abgeordneter beim High-Intensity-Beifall kollabiert, nur um Sekunden später wieder aufzustehen und weiterzuklatschen.
Fußnoten:
- „Geistig auf Trab“ bedeutet im politischen Kontext: fünf Minuten nicht am Handy spielen.
- Identität unklar, vermutlich Praktikant.
- Laut Insidern sein erster Satz mit Wahrheitspotenzial seit 2004.
- „Türen“ meint in diesem Fall Lobbyisten-Eingänge.
(Bilder: Parlamentsdirektion/ Thomas Topf, AdobeStock)


